Eine gefällte Tanne oder der alte Apfelbaum ist schnell Geschichte – doch was bleibt, ist oft eine massive Baumwurzel, die den Garten verunstaltet und neue Pflanzprojekte verhindert. Wer eine Baumwurzel entfernen möchte, steht vor der Frage: Selbst ausgraben, eine Fräse mieten oder lieber einen Profi beauftragen? In diesem Artikel vergleichen wir die gängigsten Techniken zur Wurzelentfernung – mit praktischen Tipps, rechtlichen Hinweisen und konkreten Kosten.
Warum müssen Baumwurzeln entfernt werden?
Abgesehen von ästhetischen Gründen können alte Baumstümpfe und Wurzelreste im Boden ernsthafte Probleme verursachen:
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Sie behindern Neubepflanzungen oder den Bau von Wegen und Terrassen.
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Faulende Wurzeln ziehen Pilze und Schädlinge an.
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Wurzelreste können unterirdisch weiterwachsen und Leitungen oder Fundamente beschädigen.
Laut einer Studie der TU München (2021) ist bei rund 62 % der privaten Grundstücksentwässerungen eine Beeinträchtigung durch Baumwurzeln feststellbar – insbesondere bei älteren Bestandsimmobilien.
Methode 1: Baumwurzel ausgraben – Für echte Anpacker
Das manuelle Ausgraben ist die günstigste, aber auch die aufwendigste Methode. Besonders bei kleineren Bäumen mit oberflächlichen Wurzeln kann diese Variante sinnvoll sein.
Vorgehen:
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Erde rund um den Wurzelstock entfernen
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Seitlich verlaufende Hauptwurzeln mit einer Axt oder Säge durchtrennen
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Wurzelstock mit Spaten, Brecheisen oder Seil heraushebeln
Vorteile:
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Keine Maschinen nötig
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Geringe Kosten
Nachteile:
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Sehr kraft- und zeitaufwendig
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Bei großen Bäumen kaum praktikabel
Tipp: Für Bäume mit einem Stammdurchmesser bis 20 cm kann das Ausgraben oft in 2–3 Stunden erledigt werden. Größere Wurzeln benötigen bis zu einem ganzen Tag Arbeitszeit – pro Wurzel.
Methode 2: Baumwurzel mit Fräse entfernen – Mechanische Power nutzen
Wer es schneller und effizienter mag, greift zur Wurzelfräse (Stubbenfräse). Diese Geräte zermahlen den Wurzelstock samt Hauptwurzeln in Späne – und das in wenigen Minuten.
Kosten:
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Miete: ca. 80–120 € pro Tag
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Profi-Beauftragung: 150–400 € je nach Umfang und Region
Vorteile:
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Sehr zeitsparend (oft unter 30 Minuten)
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Auch für größere Wurzeln geeignet
Nachteile:
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Fräse muss sachgerecht bedient werden (Unfallgefahr)
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Mietgeräte meist nur für geübte Nutzer geeignet
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Gerät kann Rasen und Umgebung beschädigen
Statistik: Beliebteste Methode
Laut einer Befragung von mein-garten.de (2023) bevorzugen 41 % der Gartenbesitzer die Fräse, 35 % setzen auf Ausgraben, und 24 % beauftragen einen Fachbetrieb.
Methode 3: Wurzel natürlich verrotten lassen – Geduldsspiel mit Tücken
Eine weitere Option ist das Verrottenlassen der Wurzel mithilfe biologischer Prozesse oder chemischer Mittel. Dafür bohrt man Löcher in den Baumstumpf und füllt sie mit Kompost, Düngemitteln oder speziellen Zersetzern.
Dauer:
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Je nach Holzart 1 bis 3 Jahre
Vorteile:
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Umweltfreundlich (bei natürlicher Methode)
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Kein Maschinenaufwand
Nachteile:
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Sehr langwieriger Prozess
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Bei vielen Holzarten kaum wirksam (z. B. Eiche, Robinie)
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Chemische Mittel teils umstritten oder verboten
Hinweis: In vielen Bundesländern ist der Einsatz starker Chemikalien zur Zersetzung von Baumstümpfen nicht erlaubt. Informieren Sie sich vorher bei Ihrer Gemeinde.
DIY oder doch lieber der Profi?
Wer die nötige Kraft, Zeit und Ausdauer mitbringt, kann kleinere Wurzeln durchaus selbst entfernen. Ab einem Stammdurchmesser von 30 cm aufwärts lohnt sich jedoch oft der Gang zum Fachbetrieb.
Kostenvergleich:
Methode | Aufwand | Kosten (ca.) | Geeignet für |
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Ausgraben (DIY) | Hoch | 0–50 € (Werkzeuge) | Kleine Bäume |
Fräse mieten (DIY) | Mittel | 100–150 € | Mittelgroße Wurzeln |
Fachfirma beauftragen | Gering | 150–500 € | Große Wurzelstöcke |
Fazit: Baumwurzel entfernen – So klappt’s garantiert
Ob per Hand, mit der Fräse oder durch professionelle Hilfe: Für jede Baumwurzel gibt es eine passende Methode. Während der manuelle Weg günstiger, aber anstrengend ist, überzeugt die Fräse mit Schnelligkeit – allerdings zu höheren Kosten. Der Profi ist die beste Wahl für große Wurzeln oder schwieriges Gelände.
Wichtig ist, die Methode sorgfältig auszuwählen – und bei chemischen Verfahren immer die lokalen Vorschriften zu beachten.
Quellen:
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TU München, Studienbericht „Wurzeleinwuchs in Abwasserleitungen“ (2021)
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mein-garten.de, Nutzerumfrage zur Wurzelentfernung (2023)
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Stiftung Warentest: Ratgeber Gartenwerkzeuge
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Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUV)